091 Diese Kompetenzen brauchst Du als Qualitätsmanager der Zukunft

Die Bedeutung der eigenen Kompetenz als QualitätsmanagerIn

Während meiner ersten Jahre im Qualitätsmanagement war ich mir der Bedeutung meiner eigenen Kompetenzen nicht bewusst. Was zählte, war einzig und allein die Fachkompetenz. Ein Fernstudium „Qualitätsmanagementbeauftragter (TÜV)“ und ich wusste alle, was man wissen muss, um ein erfolgreicher Qualitätsmanager zu sein. Oder?

Mir ist schnell klar geworden, dass das so nicht stimmt. Aber das richtige Rezept hatte ich noch nicht gefunden. Ich versuchte, die Fachkompetenz auf die Bereiche auszuweiten, mit denen ich in Kontakt kam. So zum Beispiel der Herstellungsprozess von Kunststoffprodukten. Ich versuchte, jeden Schritt, den Produktionsmitarbeiter taten, nachvollziehen und teilweise sogar selbst durchführen zu können. 

Dadurch stieg ich zwar in der Gunst meiner internen Kollegen, ein besserer Qualitätsmanager wurde ich dadurch aber nicht. Und so haderte ich weiter mit meiner geringen Wirksamkeit. Mitarbeiter setzten nicht um, was ich vorgegeben hatte und Termine mit den Führungskräften waren schwer zu bekommen. Dazu dann noch externe Auditoren, die mir sagen, was im eigenen QM-System falsch läuft – obwohl ich das selbst nur zu genau wusste.

Die Entwicklung zum Fachidiot für QM und den Produktionsprozess war also nicht der Schlüssel.

Die Macht universeller Kompetenzen

Die entscheidenden Erkenntnisse habe ich dann durch die Beschäftigung mit der Persönlichkeitsentwicklung und durch Beobachtung meines Umfeldes und wirklich erfolgreicher Menschen, die das erreicht hatten, was ich erreichen wollte.

Durch diese Beobachtung haben sich sechs Kompetenzfelder herausgebildet, die sehr universell und Branchenübergreifend sind. Sie helfen QualitätsmanagerInnen jedes Unternehmens – wenn auch auf spezifische Art und Weise.

Wenn Du sie beherrschst, findest Du Dich auch in fremden Bereichen zurecht, zum Beispiel in einem Lieferantenaudit, wenn Du mit fremden Prozessen und Problemen konfrontiert wirst. Seither arbeite ich stets an diesen sechs Kompetenzfeldern, denn sie befinden sich in stetigem Wandel. Jede Weiterbildung, die ich besucht und jedes Buch, das ich lese, zahlt auf eine dieser Kompetenzen ein.

Das gilt auch, wenn ich mit einem Coach zusammenarbeite.

Das Missverständnis „Fachliche Kompetenz“

Wenn Du Dich einzig auf Fachkompetenz stützt, bist Du sehr unflexibel. Natürlich schadet es nichts, sich in einem Themengebiet auszukennen. Qualitätsmanager glauben oft, noch viel mehr fachspezifische Seminare besuchen zu müssen, um endlich das zu erreichen, was sie sich wünschen. Das führt oft zu dem Gefühl, nie genug zu wissen, um bestehende Probleme lösen zu können.

Mit einem Gerüst aus Kompetenzen, die ich Dir gleich vorstelle, gelingt es Dir innerhalb kürzester Zeit, das für Deine Arbeit notwendige Niveau in jedem Themengebiet zu bekommen. 

Dann verknüpft Dein Gehirn neue Themen und Situationen automatisch mit dem, was Dir bereits bekannt ist und Du entwickelst ein tieferes Verständnis für alles, was Dir begegnet. Selbst, wenn es vollkommen neu für Dich ist.

Kompetenz, die im Qualitätsmanagement wirklich zählt

Wenn Du konsequent an den folgenden sechs Kompetenzfeldern arbeitest, wirst Du die Wirksamkeit und Anerkennung bekommen, die Du Dir wünschst. Denn Du entwickelst ein ganzheitliches Verständnis der Dinge, die um Dich herum passieren und verlässt den bloßen Qualitätsrahmen. Du wirst wertvoller für Deine Firma und anerkannt bei Deinen Kollegen.

Die sechs Kompetenzfelder für wirksame QualitätsmanagerInnen

Prozessverständnis

Alles beginnt mit dem Verständnis, dass Prozesse schrittweise Abfolgen von Tätigkeiten sind, die aus Ressourcen bestimmte Ergebnisse machen. An diesen Prozessen sind unterschiedliche Menschen oder Technologien beteiligt. Ein Prozess hört selten an der Grenze zu einer anderen Abteilung auf. 

Analysekompetenz

Genaue Beobachtung und Analyse der Prozessschritte hilft Dir dabei, Engpässe, Schwierigkeiten und Potenziale zu erkennen. Du kannst schnell wichtiges von unwichtigem unterscheiden und ziehst die richtigen Schlüsse daraus.

Problemlösungskompetenz

Sind Risiken und Chancen identifiziert, kannst Du Dich gemeinsam mit Deinen Kollegen auf die Suche nach Lösungen machen. Sie bringen Ihre spezifische Fachkompetenz mit und so habt Ihr die unterschiedlichen Kompetenzen optimal aufgeteilt und erzielt die besten Ergebnisse.

Digitale Kompetenz

Technologie hilft uns dabei, Probleme zu lösen. Sie schafft jedoch auch neue Herausforderungen. Mit Deiner Kenntnis darüber, was die Stärken und Schwächen digitaler Technologie sind, leistest Du einen wertvollen Beitrag zur ständigen Verbesserung und Problemlösung. Deshalb beschäftigst Du Dich mit den aktuellen Möglichkeiten und auch mit den Kritikpunkten neuer Technologie. 

Soziale Kompetenz

Das Qualitätsmanagement wirkt in der gesamten Firma und darüber hinaus. Ein sozialer Umgang miteinander hilft Dir dabei, wirksamer zu werden. Empathie und Teamfähigkeit sind nur zwei der Skills, die in dieses Kompetenzfeld fallen. Wenn man gern mit Dir zusammenarbeitet, erzielst Du bessere Ergebnisse und wirst als kompetenter wahrgenommen.

Leadership-Kompetenz

Als QualitätsmanagerIn hast Du einen Führungsauftrag. Du leitest andere Menschen an, sich im Sinne der Unternehmensziele richtig zu verhalten. An den richtigen Kennzahlen zu arbeiten, Fehler zu vermeiden oder Projekte umzusetzen. Mit den richtigen Fähigkeiten als Leader schaffst Du es, dass andere Menschen Dir freiwillig folgen – ohne, dass Du Druckmittel anwenden musst.

Die vier Stufen der Kompetenz

Entscheidend bei diesen vier Kompetenzstufen ist, dass Du in den für Dich entscheidenden Themen arbeitest, um in die richtige Stufe zu kommen. Klar ist, das Leben ist immer eine Mischung. Du kannst unmöglich in jedem Thema das höchste Level erreichen. Doch hier erst einmal die vier Kompetenzstufen im Überblick:

Kompetenzstufen für Qualitätsmanager

In welcher Kompetenzstufe verbringst Du die meiste Arbeitszeit?

Eine sehr wichtige Erkenntnis war für mich das Verständnis, dass jeder Mensch eine bessere Leistung in den Themen bringen kann, in denen er exzellent oder genial ist. Klingt nachvollziehbar? Und dennoch versuchen viele Qualitätsmanager, ihren Kollegen anderer Abteilungen Aufgaben aufzuhalsen, bei denen sie nur inkompetent sein können.

Wir selbst verbringen ebenfalls oft Zeit mit Tätigkeiten, in denen wir uns zwischen Kompetenz und Inkompetenz schwanken. Gefährliches Halbwissen sozusagen. 

Nachdem Du oben identifiziert hast, was die einzelnen Kompetenzfelder für Dich bedeuten, solltest Du nun daran arbeiten, in diesen Feldern möglichst die Stufe der Exzellenz um er Genialität zu erreichen. Dafür genügt es meist nicht, Fachbücher zu lesen oder Seminare zu besuchen. Du musst mit echten und erfolgreichen Experten zusammenarbeiten oder Dich zumindest von ihnen inspirieren lassen. 

Achte bitte auch darauf, dass ein Themengebiet, in dem Du für alle ganz offensichtlich inkompetent bist, die gesamte positiv wahrgenommene Kompetenz in anderen Bereichen zerstören kannst.

Der Unterschied zwischen Kompetenz und Soft Skill

Ich stelle Dir gleich zwölf Soft Skills vor, die aus meiner Sicht im Berufsleben äußerst hilfreich sind. Vorab jedoch eine Unterscheidung zwischen Kompetenz und Soft Skill. Ihn zu verstehen ist aus meiner Sicht entscheidend. Ich sehe die Soft Skills als „Wirkungsverstärker“ für die Kompetenzfelder. 

Stelle Dir bitte vor, Du wärst ein absolut genialer Problemlöser, aber verfügst über keine der folgenden Soft Skills:

Soft Skills für Qualitätsmanager

Was glaubst Du, wie wirksam und erfolgreich Du sein kannst? 

Teilweise sind diese Soft Skills Bestandteile der Kompetenzfelder „Soziale Kompetenz“ und „Leadership-Kompetenz“. Ein weiterer Unterschied ist, dass Kompetenzen für jeden Menschen in jeder Situation etwas anders aussehen können, während das richtige Maß an Soft Skills in jeder Situation nützlich sein können. 

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