„Change war gestern – heute brauchen wir Transformation“

Es gibt Begriffe, die werden geritten, wie die Wellen von einem Surfer. Change Management ist einer dieser Begriffe. Und immer häufiger können wir lesen, dass der bloße Umgang mit Änderungen heute nicht mehr ausreichend ist. Transformation muss her. Also eine große, umfassende Veränderung der Handlungs- und Denkweise. 

Das kann uns bisweilen bedrohlich vorkommen. Schraubt ein solcher Begriff die Erwartungen an den Umgang und die Größe von Veränderungen unweigerlich nach oben.

Doch in diesem Beitrag soll es nicht um den Unterschied zwischen Transformation und Change gehen. Sondern darum, was beide gemeinsam haben. Ich glaube, warum sich viele Menschen mit Veränderung allgemein schwertun ist, dass sie nicht von ihnen selbst initiiert wurde. Sie wird ihnen aufgezwungen oder sie fühlen sich genötigt. 

Ein Bild, das oft bei Veränderungsprozessen bemüht wird, ist die Raupe, die sich zum Schmetterling wandelt. Und vor Kurzem brachte ein anderer Podcaster noch eine neue Komponente in dieses Bild. Nämlich die Frage, ob die Raupe die Transformation wohl bewusst einleitet. Oder ob sie nicht eigentlich lieber gemütlich und pummelig bleiben wollen würde.

Schließlich hat sie keine Ahnung davon, wie schön sie nach der Verwandlung sein wird. Und genau so geht es vielen Menschen, die von Veränderungen „betroffen“ sind. Die gefühlte Zahl an Menschen, die sich gegen Veränderung sträuben, ist je nach Unternehmen und Branche mehr oder weniger hoch. Die „Diffusionstheorie“ nach Everett M. Rogers gibt einen Aufschluss über die zahlenmäßige Verteilung einer Personengruppe während einer Transformation:

Transformation und Change Management (Grafik inspiriert von Everett M. Rogers)
  • Du siehst: Echte Innovatoren stellen die Minderheit. Und das ist vollkommen normal. Die frühe und späte Mehrheit mit insgesamt über zwei Dritteln entscheidet, inwieweit und wie schnell sich Veränderungen durchsetzen. 

Was Dir diese Erkenntnis nützt

Selbst wenn diese Verteilung fest zementiert wäre, so kannst Du als derjenige, der eine Veränderung initiiert, für eine Verkürzung der Zeiträume sorgen, in denen der Change „passiert“. Wie? 

  • Erkläre, worum es genau geht – welcher Vorteil erwartet die Menschen, wenn die Veränderung vollzogen wurde? Je bunter und erstrebenswerter diese Vorteile sind, desto besser.
  • Mache den Menschen den Zugang zu den Werkzeugen der Veränderung möglichst leicht. Ist es eine neue Software? Dann kümmere Dich um eine wirklich tolle Schulung von jemandem, der von der neuen Möglichkeit begeistert ist und alle mitreißt. 
  • Sorge dafür, dass die frühe frühen Adoptierenden und die frühe Mehrheit über ihre positiven Erfahrungen berichtet und Werbung für die Veränderung macht. Das baut Ängste ab und Kollegen hören eher aufeinander als auf den Projektleiter oder die Geschäftsleitung.

Ein gut aufgestelltes Transformationsteam besteht aus…

In einem Artikel der Zeitschrift „managerSeminare“ skizziert Anne M. Schüller drei Kriterien, die eine gelungene Transformation begünstigen. Ihr zufolge sollte das Team

  • interhierarchisch
  • interdisziplinär
  • „interhomogen“

sein. Du stellst somit sicher, dass zum Beispiel auch die späte Mehrheit von den Vorzügen der Veränderung erfährt. Du bringst Führungskräfte und Mitarbeiter in engeren Kontakt und Austausch und Du bringst auch Einflüsse wie Kultur, Geschlecht und die Altersstruktur mit ins Spiel. Das alles kann die Aufnahme neuer Verhaltensweisen beeinflussen. Positiv wie negativ. 

Die Orbit-Organisation – Das Buch von Anne M. Schüller

Ein sehr häufiger Treiber von Veränderung ist die Digitalisierung. Das Buch beschreibt die Entwicklung zum Unternehmensmodell für die digitale Zukunft. 

Weitere Episoden zur Digitalisierung im QM

Digitalisierung im Qualitätsmanagement
#039 Digitalisierung im Qualitätsmanagement
Sie haben die Digitalisierung nicht verstanden
#073 Warum die Digitalisierung keine Herausforderung ist

Meine Buchtipps für den Einstieg in die Digitalisierung und KI

Das war mein erstes Buch zum Thema Algorithmen. Es hat mich dazu gebracht, mein erstes KI-Projekt zu starten. Besonders gut gefällt mir die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. Pro und Kontra werden ausgewogen beleuchtet.

Das Besondere an diesem Buch ist aus meiner Sicht die Beleuchtung der soziologischen Ebene um sich die Digitalisierung von einer völlig anderen Seite zu erschließen.

„Das WARUM der Digitalisierung: Reduzierung von Komplexität“

Dieses Buch klingt dem von Hannah Fry nicht unähnlich. Beide Autorinnen nutzen jedoch unterschiedliche Beispiele und zitieren jeweils andere Studien.

Manuela Lenzen geht dabei konkret auf die Herausforderungen in Deutschland ein.

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